Der Verein


Trägerverein ist der Aktivspielplatz-Verein Wöhrder See e.V.


Geschichte des Vereins


1979 - anläßlich des Wöhrder Seefestes - hat eine Mädchengruppe der Pfadfinder (Kirchengemeinde St. Josef) durch eine Unterschriftenaktion darauf aufmerksam gemacht, dass im Stadtteil Wöhrd durch die Anlage des Wöhrder Sees viele ursprüngliche Spielplätze für die Kinder verschwunden sind.
Durch diese Unterschriftenaktion hat sich eine Elterninitiative gegründet mit dem Ziel am Wöhrder See einen Aktivspielplatz entstehen zu lassen. Der Verein wurde 1980 gegründet.
In der Folge konnte im Jahr 1984 die Einrichtung des Aktivspielplatzes Wöhrder See als 5. Einrichtung dieser Art entstehen.

1984 wurde unser Platz für die Kinder geöffnet. Zunächst ohne all die Infrastruktur, wie sie auf solch einem Platz heute selbstverständlich ist. D.h. keine Räumlichkeiten außer einem Bauwagen, keine Toilette, kein Telefon. So wie auf allen Aktivspielplätzen Nürnbergs.

Die Aussicht auf ein Spielhaus lag in weiter Ferne, von 10 Jahren Wartezeit war die Rede, damals.

 

Zunächst wurde eine kleine Holzhütte errichtet, die später die alte Fahrradwerkstatt hieß.

Unser ehemaliger Vorstand hielt es jedoch nicht für verantwortlich den Mitarbeitern gegenüber, sie so lange von dieser Hütte aus den Platz betreuen zu lassen, und erstellte mit viel Energie und Eigenleistung unser erstes Haus, das 1986 eingeweiht werden konnte.


Die erste pädagogische Leiterin erzählt:

aus: 10 Jahre Aktivspielplatz Wöhrder See 1984 – 1994
 

Als am 1. Juni 1984 eine Sozialpädagogin und eine halbe ABM-Kraft die Arbeit auf dem Aktivspielplatz aufnahmen, gab es nur ein ca. 3.000 qm großes umzäuntes Gelände und einen kleinen Bauwagen. Dank eines Spenders konnte kurz darauf eine 25 qm große Baubaracke eingerichtet werden, die den Kindern und Betreuern gleichzeitig als spiel- und Aufenthaltsraum, Büro, Küche, Werkzeugausgabe undLagerraum dienen musste. Es fehlte am Platz, um bei schlechtem Wetter und im Winter Spielangebote machen zu können, es fehlten Toiletten, Strom und die Möglichkeit, in Ruhe Gespräche mit den Kindern führen zu können, etc.

 

In der angrenzenden Nachbarschaft sollte ab Herbst 1984 das Jugendfreizeitheim Wöhrd/Rennweg entstehen. Dort waren zwei Räume und eine Toilette für den Aktivspielplatz eingeplant. Dies konnte jedoch auch keine endgültige Lösung für den Verein bedeuten. Wegen der engen Nachbarschaft käme es leicht zu Reibereien, die Betreuer und Kinder müssten ständig zwischen Platz und Freizeitheim hin- und herpendeln, Fragen, inwieweit die Aufsichtspflicht gewährleistet werden kann, kamen auf….

 

Mittel für ein Spielhaus auf dem Aktivspielplatz hätte die Stadt Nürnberg frühestens sechs bis acht Jahre später zur Verfügung stellen können, da vorher noch die Spielhäuser in Gostenhof und Röthenbach aus der jährlichen Spielhauspauschale von damals 200.000,- DM finanziert werden mussten. Mit der Tatsache, dass ein Spielhaus auf dem Aktivspielplatz daher erst in acht bis zehn Jahren bezogen werden kann, wollten der Verein und das Personal sich jedoch nicht abfinden. Aus diesem Grund wurde beschlossen, die Zeit mit einem kostengünstigen, vernünftigen Provisorium zu überbrücken.

 

Nach einigem Suchen fand der Verein eine ca. 200 qm große Bürobaracke, die er günstig erstehen konnte. Sie sollte an ihrem ursprünglichen Standort in Burgthann abgebaut und auf dem Aktivspielplatz als provisorisches Spielhaus wieder aufgebaut werden.

Der Ab- und Aufbau der Baracke gehörte zu den ersten Aufträgen der damaligen Werkstatt für arbeitslose Jugendliche des Jugendamtes, der jetzigen „NOA gGmbH“.

Die anfängliche Freunde darüber, bald ein eigenes Spielhaus zu haben, wurde jedoch schnell getrübt, da sich bald herausstellt, dass es für den notwendigen Bauantrag keine statischen Pläne der Baracke gab. So mussten die Barackenteile erst auf dem Platz gelagert werden, bis alle Formalitäten erledigt waren.

Wie notwendig der Bau sein würde, stellte sich bereits in den ersten beiden Monaten nach Eröffnung des Platzes heraus. Im August 1984 hatte der Aktivspielplatz 730 und im September 828 Besucher. Die Spitze lag bei 81 Besuchern am Tag.

 

Bis der Bau in Zusammenarbeit mit der Jugendwerkstatt endlich beginnen konnte, wurde es Juni 1985. Inzwischen hatte sich der Verein damit abgefunden, dass das Haus kleiner gebaut werden musste als ursprünglich geplant, dass die tragenden Wände gemauert werden mussten, Toiletten fest zu installieren seien etc.

Im Verlauf der Bautätigkeit folgten noch diverse andere Zwischenfälle, wie zum Beispiel zwei Brandstiftungen, mehrere Einbrüche in die Baubaracke, Frosteinbruch, sowie ein Estrich, der sich als Berg- und Talbahn entpuppte.

 

Am 10. Mai 1986 fand endlich die große Einweihungsfeier statt. An der Ausgestaltung des Festes beteiligte sich auch das Freizeitheim „Klüpfel“. so dass die Einweihung zu einem großen Festival für den ganzen Stadtteil wurde.

 

Karin Behrens-Pöschl

erste pädagogische Leiterin (1984-1990)